Wenn der Diabetes ins Auge geht: Diabetische Netzhauterkrankungen
Hohe Blutzuckerwerte, etwa durch einen schlecht eingestellten Diabetes mellitus, können auf Dauer die feinen Netzhautgefäße schädigen. Rund 15 Prozent der Diabetes-Patientinnen und -Patienten leiden nach einer Erkrankungsdauer von 15 Jahren an Netzhautschäden im Bereich der Makula (gelber Fleck). Die häufigste Netzhauterkrankung bei Diabetikern ist die diabetische Retinopathie (DR). Bei der nichtproliferativen diabetischen Retinopathie (NPDR) kommt es zu Einblutungen, Ablagerungen von Fett und Eiweiß sowie kleinen Gefäßaussackungen, wodurch die betroffenen Bereiche der Netzhaut schlechter mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Hält diese schwere Unterversorgung an, kann das zu einer proliferativen diabetischen Retinopathie (PDR) führen. Die PDR ist von einer vermehrten Ausschüttung von VEGF-A geprägt – einem wichtigen körpereigenen Botenstoff, dem sogenannten vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor A (kurz VEGF-A). VEGF-A ist mitverantwortlich für die Neubildung von unerwünschten und instabilen Blutgefäßen, die in den Glaskörper des Auges hineinwachsen. Aus diesen instabilen Gefäßen können But und Flüssigkeit austreten. Diese Flüssigkeitsansammlungen kennzeichnen zusammen mit schadhaften neuen Blutgefäßen und Netzhautverdickungen im Bereich der Makula das diabetische Makulaödem (DMÖ).
Diabetisches Makulaödem: Die Behandlung
Neben der Lasertherapie eines diabetischen Makulaödems zur Abdichtung der undichten Blutgefäße ist in fortgeschrittenen Stadien häufig eine medikamentöse Begleitbehandlung erforderlich – und inzwischen seit zehn Jahren möglich: Mittels intravitrealer Injektion von VEGF-Hemmern werden die Botenstoffe gehemmt. Dadurch verringern sich die Gefäßneubildung und der Austritt von Flüssigkeit.
Erfahren Sie in den Artikeln dieser Kategorie mehr über Diagnostik und Therapie der DMÖ sowie den aktuellen Stand der Forschung.
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